WADI RUM
ANKUNFT IM WILDEN WESTEN, ÄHM OSTEN....

Wilder Westen oder doch Mars?
WÜSTENPOPSTAR
Ja, manchmal bin ich etwas kitschig
… Wer was will, Besitz, Land, Frauen, Tee oder Schokolade, muss den Scheich um Erlaubnis fragen. Der nickt ab. Oder straft. In meiner Trekkinggruppe sind zwei Männer und fünf Mädels, den Scheich den freut’s. Er ist auf Frauensuche flüstert uns unser Guide beim abendlichen Lagerfeuer zu, woraufhin mir aus der Dunkelheit ein Goldzahn zublitzt.
Wüstencamps
An den Trekkingtagen wandert der Scheich nicht mit uns mit, ein Scheich wandert nicht, ein Scheich wird gefahren. Wir erreichen jeden Abend völlig erschöpft unser Camp und fallen müde auf unsere Schaumstoffmatratzen. Der Scheich sitzt in einem auf seinem Teppich platzierten Polsterstuhl, tupft sich die Stirn mit einem rosaroten Handtuch und lässt sich Tee reichen. Hartes Leben, denk ich, so langsam ins kalte Zelt kriechend, aber so hab ich es gewählt. Betten tut der Scheich sich in einem extra aus Dubai eingeflogenen Luxusschlafsack. Kingsize natürlich – mit integrierter Memoryschaummatratze und schönem Licht. Sein Gewand hat er zum Nächtigen gegen ein legeres, schwarzes T-Shirt mit vertikaler Aufschrift »YES!« getauscht. Ein Scheich ist vorbereitet.
Aus rechtlichen Gründen ist das Veröffentlichen eines Fotos vom Scheich leider nicht möglich. Ich kann es mir schlicht nicht leisten. Ich hab euch aber eine originalgetreue Zeichnung gemacht:

MAX


Links: Düne hoch, Düne runter
Rechts: Mittagspause. (Nicht zum Nachahmen geeignet, evtl. pausieren hier auch Skorpione!)

Uns ist warm
UND WAS WURDE AUS DER FRAUENSUCHE?

OUTTAKES

HOW TO SURVIVE
Wadi Rum
… auch ohne Security-Hund
Eine Wüstentour nicht nach den Mondphasen zu planen, war wirklich (m)ein Anfängerfehler par excellence! Ja, ernsthaft. Schon in der ersten einbrechenden Nacht traute ich meinen Augen nicht: Es war Vollmond! Geplant waren eigentlich vier Tage Planetarium in allerbester Full HD-Auflösung – in live. Daraus wurde nichts. Gerade mal der Polarstern und drei-vier andere Sterne waren zu erkennen. Demnächst werde ich bei meinen Reisen also nicht nur geeignete Saison, Dienstplan und sonstige Voraussetzungen checken, sondern auch einen Blick in den Mondphasenkalender werfen. Sicher ist sicher. Sternenhimmel in der Wüste sind einmalig (so erzählte man mir), es lohnt sich also wirklich eine geplante Tour in der Wüste dementsprechend zeitlich anzupassen, sofern man flexibel ist. Vorteil am Vollmond ist aber natürlich, dass die Wüste hell beleuchtet wird und man nachts keine Angst haben muss versehentlich auf eine Schlange zu treten. ;-)
Ich war im November dort. Nachts wird es kühler, aber nicht so kalt, dass man, so wie ich es tat, einen Komfort -10 Grad Daunenschlafsack mitnehmen muss. Ein Dreijahreszeiten-Schlafsack reicht.
Wüstengamaschen die den Sand aus den Schuhen halten, retten Nerven. Dann muss man als Ersatz auch nicht mit runtergelassenen Hosenbeinen rumlaufen. -.-
Bereits am späten Morgen kann die Sonne gnadenlos brennen und der Wüstensand reflektiert die Hitze auch noch schön zurück ins Gesicht, Hitze von allen Seiten, oben und unten, wie eine Bodenheizung auf voller Leistung. Bei mir schaltet sich das Betriebssystem ab 20 Grad plus ja langsam runter, aber mir helfen eine Kopfbedeckung und Elektrolyte (Z.Bsp. aus dem Sportgeschäft oder dem Outdoorladen meines Vertrauens) um nicht direkt in Ohnmacht zu fallen.
- Genießt die Stille der Wüste, sie ist so besonders.
Lust weiterzulesen?
➤ Über meine Wanderung rund um die imposante Felsenstadt Petra berichte ich in diesem Blogbeitrag.
➤ Meine erste Wanderung in Jordanien ging in das Naturreservat Dana… wieso ich darauf nicht wirklich gut vorbereitet war, lest ihr in dem Beitrag.