Der erste Schritt: 10 Tipps, um endlich allein loszuwandern

Kennst du das?

Hast du schon lange den Wunsch, allein ein Abenteuer in der Natur zu erleben, einfach loszuwandern und nicht auf andere zu warten – einfach zu machen? Die Vorstellung, in der Stille der Natur zu sich selbst zu finden, neue Landschaften zu entdecken und eine neue Art von Freiheit zu spüren, reizt viele – und bleibt doch oft nur ein Traum. In meinem Blogbeitrag zeige ich dir, warum es sich lohnt, diesen Schritt zu wagen, und gebe dir praktische Tipps und Ermutigung für dein erstes Solo-Abenteuer.

Raus aus dem Wartemodus

Rein ins Wander-Abenteuer

Viele Frauen träumen davon, alleine zu wandern, aber der Gedanke, diesen Traum auch wirklich in die Tat umzusetzen, kann beängstigend sein. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Jahrelang trug ich diese große Sehnsucht mit mir herum, wollte Länder bereisen, auf Berggipfeln stehen, Sonnenaufgänge erleben, in Wüsten schlafen und Sternenhimmel sehen – Freund:innen waren oft Feuer und Flamme für meine neuesten Reiseideen, wir schmiedeten Pläne und dann… wartete ich… und wartete… ein Jahr verging, zwei Jahre vergingen, eventuell auch drei, fast vier. Ich verschwendete Zeit, die ich zum Reisen hätte nutzen können, mit dem Warten auf Reisepartner:innen. Nur kam denen dann zu oft was dazwischen, neuer Job, neuer Mann, neues Kind.

Irgendwann passierte es – ich beschloss, nicht länger zu warten. Das war der einfache, eigentlich ziemlich simple Grund, warum ich alleine losgezogen bin. Ich bin nicht alleine losgegangen, weil ich super vorbereitet war und mich „jetzt bereit fühlte“, ich hatte nicht x Survival- und Outdoorkurse absolviert, ich hatte nicht Notnahrungs-, Orientierungs- und Wie-baue-ich-einen-Notunterkunft-Seminare besucht, ich bin nicht alleine losgegangen, weil ich ein super mutige Rampensau bin oder Karate kann. Nee. Ich hatte schlicht das Schnäuzchen voll vom Vertröstet werden und konnte einfach nicht länger warten. Und ich wette, nein, ich weiß (!), dass es da draußen viele gibt, denen es genauso geht!

Ich verstehe also nur zu gut, wenn du noch unsicher bist und zweifelst. Viele stellen sich vor ihrer ersten Solotour Fragen wie: „Schaffe ich das alleine?“ oder „Was, wenn etwas passiert?“, „Was, wenn … dies, das, jenes?“. Solche Zweifel und Ängste sind völlig normal!

Wenn auch du diese Gedanken kennst und noch zögerst, deinen Rucksack zu packen, sind die folgenden Tipps für dich!

1.

Starte mit kleinen Touren

Es muss nicht gleich eine mehrtägige Trekkingtour durch die Mongolei oder Patagonien sein. Beginne mit kleineren Wanderungen, vielleicht sogar in der Nähe deines Wohnortes, vielleicht in einem bekannten Wald – oder gibt es einen bekannten (Fern-)Wanderweg in deiner Nähe? So kannst du dich langsam an das Gefühl gewöhnen, alleine unterwegs zu sein, ohne gleich weit von der Zivilisation entfernt zu sein.

Deutschland hat auch sehr schöne (Fern)-Wanderwege, auf denen du zum Einstieg mehrere Tage wandern kannst oder auch nur einen Tag, zum Anschnuppern. Der Malerweg im Elbsandsteingebirge, der Moselsteig, Mosel Camino oder der Schwarzwälder Schluchtensteig sind hervorragende Einstiegswege. Und wenn es schon weiter weg sein darf, empfehle ich immer wieder gerne den portugiesischen Jakobsweg für den Anfang. Auf allen vorgeschlagenen Routen braucht man kein Zelt und alle paar Kilometer gibt es Unterkünfte.

Wenn du noch softer beginnen möchtest, ist auch das kein Problem. Plane eine kurze Halbtagestour oder eine kleine Runde, die du schon kennst. So gewinnst du Sicherheit und kannst von Mal zu Mal weiter und länger wandern.

2.

Such dir Online-Communities für Austausch und Motivation

Es kann hilfreich sein, sich mit anderen Frauen auszutauschen, die ebenfalls alleine wandern oder eine Wanderung planen. In den sozialen Medien und speziellen Outdoor-Foren gibt es viele Communities, in denen du Unterstützung, Tipps und Inspiration findest. Hier kannst du auch von den Erfahrungen anderer profitieren und Mut fassen, es selbst auszuprobieren. Es ist hilfreich, Fragen klären zu können und sich vielleicht sogar mit jemandem austauschen zu können, der genau den Trail gelaufen ist, den man selbst vielleicht schon lange ins Auge gefasst hat.
Oder man findet den ersten Trail über den Austausch. So oder so. Super hilfreich, super motivierend.

Schau dich auf Plattformen wie Instagram, Facebook oder in speziellen Outdoor-Foren um. Dort teilen viele Frauen ihre ersten Solo-Wandererfahrungen und geben hilfreiche Tipps. Das motiviert und zeigt dir, dass du mit deinen Bedenken nicht alleine bist.

BEISPIELE:

Club der Abenteurerinnen
Facebook-Gruppe für outdoorbegeisterte Frauen, die sich gegenseitig unterstützen, austauschen, vernetzen und inspirieren wollen.

Women Who Hike
Internationale Community auf Instagram, die Frauen dazu anregen möchte, sich alleine auf Wanderabenteuer zu begeben. Hier entdeckt man auch viele inspirierende Accounts.

Outdoorseiten.net
Hier gibt es eigene Themenbereiche und Diskussionsstränge für Frauen, die solo reisen und wandern möchten. Besonders geeignet für spezielle Outdoor-Fragen, von Ausrüstung bis zur Routenwahl.

Blogs
Und natürlich gibt es eine ganze Reihe inspirierender Bloggerinnen, die solo unterwegs sind. Stöbere einfach mal im World Wide Web – du wirst eine Menge mutiger Frauen finden, die dich motivieren, selbst loszuziehen!

Auf der Suche nach Motivation und Antworten auf Fragen wie „Kann ich mir diese Tour alleine zutrauen?“ achte ich immer auf die Authentizität der Erlebnisse der Bloggerinnen. Sind die Frauen wirklich allein unterwegs – ohne Guide oder geführte Gruppe – oder war vielleicht doch jemand wie die Schwester oder der Partner dabei? Natürlich ist es vollkommen okay, in einer Gruppe oder mit einem Reisepartner unterwegs zu sein, und auch Touren mit einem Guide können wertvolle Erfahrungen bieten. Allerdings ist es etwas komplett anderes, alleine – ohne Reisepartner und Rettungsschirm auf dem Trail unterwegs zu sein. Aber dazu ein andermal mehr.

Offline
Auch Offline, bei zum Beispiel Globetrotter-Veranstaltungen finde ich übrigens immer wieder gute Gelegenheiten für einen Austausch. Unter Gleichgesinnten geschieht dies ja meist eh von selbst.

3.

Erinnere dich an deine –bisherigen– Erfolge

Jeder hat schon einmal Herausforderungen gemeistert, sei es im Beruf, im Privatleben oder bei anderen sportlichen Aktivitäten. Nutze diese Erfahrungen als Motivation für dein Wanderabenteuer. Du hast schon andere Dinge geschafft, warum also nicht auch eine Solowanderung?

Schreibe eine Liste deiner bisherigen Erfolge und erinnere dich daran, wie du dich dabei gefühlt hast. Das kann dir helfen, neues Selbstvertrauen zu gewinnen. Ist doch super, so eine Liste der eigenen Triumphe. :-)

4.

Und nun visualisiere deine (noch fiktiven) Wander-Erfolge und Erlebnisse

Positive Visualisierung kann helfen, die anfängliche Angst zu überwinden und dich zu motivieren, den ersten Schritt zu tun.
Bevor du losgehst, nimm dir ein paar Minuten Zeit, um dir vorzustellen, wie du sicher und zuversichtlich durch die Natur wanderst. Stell dir vor, wie sich der Wind anhört und wie er dir um die Nase weht, wie die Sonnenstrahlen durch die Bäume blitzen, wie es ist, auf einem Aussichtspunkt zu stehen und wie stolz du bist, es geschafft zu haben. Einatmen. Ausatmen. Ja.

Nachdem ich nun schon einige Wanderungen hinter mir habe, weiß ich genau, wie es sich anfühlt, in absoluter Glückseligkeit auf einem Berg oder am Meer zu stehen. Das Tolle daran ist, dass ich dieses Gefühl mittlerweile ziemlich leicht abrufen kann (Achtung: absolute Fernwehgefahr!) und es auch sofort alle Gefühle wie Angst oder Unsicherheit, die so eine Wanderung mit sich bringen könnte, untergräbt… mir wird dann immer ganz warm ums Herz… wie vom Blick eines süßen Hundewelpens.

Auch du kannst es schaffen, dieses Gefühl irgendwann immer einfacher und leichter abzurufen.

Erstelle ein Vision-Board mit Bildern und Zitaten, die dich motivieren. Hänge es dort auf, wo du es täglich siehst, um dich an deine Ziele zu erinnern. Ich habe oft ein Hintergrundbild von meinem nächsten Wunschziel auf meinem Desktop.

5.

Lerne die Grundlagen der Selbstverteidigung

Sich sicher zu fühlen ist oft die größte Hürde, wenn es darum geht, alleine zu wandern. Ein Selbstverteidigungskurs kann dir das nötige Selbstvertrauen geben und dir das Gefühl vermitteln, auch in unerwarteten Situationen handlungsfähig zu sein.

Viele Vereine und Fitnessstudios bieten Selbstverteidigungskurse speziell für Frauen an. Oft reicht schon ein Wochenende, um die Grundlagen zu erlernen und sich sicherer zu fühlen.

ÜBRIGENS: Ich gebe diesen Tipp, damit man sich nach einem solchen Kurs auf dem Trail sicherer fühlt, nicht weil ich glaube, dass man mit Übergriffen und Angriffen rechnen muss. Ich hatte noch nie eine Situation auf dem Trail, wo ich dachte, ich muss mich jetzt verteidigen. Im Supermarkt in Berlin oder in der Bahn denke ich das schon öfter…

6.

Finde dein „Warum“ – deine persönliche Motivation

Eine starke Motivation ist der beste Antrieb, um Ängste zu überwinden. Frage dich selbst: Warum möchtest du alleine wandern? Ist es der Wunsch nach Freiheit, die Lust auf Abenteuer oder die Sehnsucht nach Ruhe in der Natur? Dein „Warum“ kann dir helfen, auch in schwierigen Momenten weiterzumachen und mutig den ersten Schritt zu wagen.

Schreibe dein „Warum“ auf einen Zettel und nimm ihn mit auf deine Wanderung. Wenn du unterwegs zweifelst, kannst du ihn hervorholen und dich daran erinnern, warum du das tust, was du tust.

7.

Sprich deine Ängste laut aus

Manchmal hilft es, Ängste zu benennen, um ihnen den Schrecken zu nehmen. Erzähle einer guten Freundin oder einem Familienmitglied, was dich davon abhält, alleine loszuziehen. Oft wird dir dabei bewusst, dass manche Ängste gar nicht so begründet sind. Außerdem können dir vertraute Menschen neue Perspektiven aufzeigen und dir Mut machen.

Sprich mit jemandem, der dich unterstützt und ermutigt! Du wirst merken, dass es oft gut tut, seine Gedanken und Sorgen laut auszusprechen und Erfahrungen auszutauschen. Es bringt wenig, wenn du (bsp.weise) deiner Mutter, die sich vielleicht eh schon übertrieben Sorgen macht, wenn du „gannnz alleine wandern“ gehst, von deinen Ängsten erzählst. Ihre Ängste übertragen sich auf dich und du wirst in deinen Ängsten nur bestätigt. Du brauchst Gesprächspartner, die deine Leidenschaft und Euphorie für das Wandern spüren und teilen.

8.

Lies inspirierende Geschichten von anderen Frauen

Bücher von Frauen, die bereits alleine gewandert sind, können eine große Inspirationsquelle sein. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse zeigen dir, dass du nicht die erste bist, die diesen Schritt wagt – und dass es viele Frauen gibt, die ähnliche Ängste und Unsicherheiten hatten und sie überwunden haben. Das kann dir helfen, deine eigenen Ängste zu relativieren und dich motivieren, dein eigenes Abenteuer zu starten.

Gerne gelesen habe ich zum Beispiel:

Wild – Der große Trip“ von Cheryl Strayed
Der Klassiker des Genres, in dem Cheryl Strayed ihre Solo-Wanderung auf dem Pacific Crest Trail beschreibt. Nach persönlichen Krisen begibt sie sich auf die 1.800 Kilometer lange Wanderung und findet neue Kraft und Zuversicht.

„Über Grenzen“ von Margot Flügel-Anhalt
In diesem Buch beschreibt Margot Flügel-Anhalt ihre Solo-Reise auf dem Motorrad durch Zentralasien. Obwohl es kein Wanderbuch ist, erzählt sie von den Herausforderungen und Freuden, die das Alleinsein und die Begegnung mit fremden Kulturen mit sich bringen.

„Klub Drushba: Zu Fuß auf dem Weg der Freundschaft von Eisenach bis Budapestvon Rebecca Maria Salentin
Rebecca Maria Salentin erzählt von ihrer Wanderung auf dem Fernwanderweg Eisenach-Budapest (EB), der durch den Osten Deutschlands führt. Ihre Erlebnisse unterwegs und die Begegnungen mit Menschen, der Natur und sich selbst machen das Buch zu einem spannenden Reisebericht über das Alleinwandern und das Abenteuer direkt vor der eigenen Haustür.

„Wilder Berge, weites Land – von Ost nach West durch den Kaukasus“ von Ana Zirner
Ein Reisebericht über ihre Solo-Durchquerung des Kaukasus, einer der wildesten Gebirgsregionen der Welt. Ana Zirner schildert ihre Abenteuer und Begegnungen auf der Route zwischen Russland, Georgien und Armenien. Dabei vermittelt sie eindrücklich die landschaftliche Schönheit, die kulturelle Vielfalt und die Herausforderungen des Alleinreisens in dieser ursprünglichen Region.

„Die Vollzeit-Abenteurerin – Eine Frau zieht in die Welt“ von Tamar Valkenier
Das Buch erzählt die inspirierende Geschichte einer Frau, die ihr geregeltes Leben hinter sich lässt, um als Abenteurerin die Welt zu erkunden. Tamar Valkenier berichtet von ihren außergewöhnlichen Reisen in entlegene und oft rauen Regionen, wo sie sich allein auf ihre Fähigkeiten verlassen muss. Dabei reflektiert sie über Freiheit, Unabhängigkeit und die intensive Verbindung zur Natur.

„Der Salzpfad“ von Raynor Winn
Raynor Winn beschreibt den South West Coast Path durch England, den sie aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen zusammen mit ihrem Ehemann in Angriff nimmt. Die Geschichte ist nicht völlig solo, aber von einer tiefen weiblichen Perspektive geprägt.

… um nur einige zu nennen.

Ich gehe übrigens auch supergerne zu Vorträgen speziell von alleinwandernden Frauen.

Einen hab ich noch: Richtig gut finde ich  auch „972 Breakdowns“. Ich habe zwar „nur“ den Film gesehen und es ist keine Geschichte über eine alleinreisende Frau, sondern über ein Künstlerkollektiv, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf alten Ural-Motorrädern von Halle nach New York zu fahren… Aber ich muss diese Geschichte hier einfach erwähnen, weil sie unglaublich inspirierend ist. Sie zeigt: Alles ist möglich! Lass dich überraschen ;-)

9.

Sei stolz auf dich – der erste Schritt ist der schwerste

Das wichtigste also (fast) zum Schluss:

Erkenne, dass es Mut erfordert, sich mit dem Gedanken des Alleinwanderns auseinanderzusetzen. Auch wenn du noch nicht gewandert bist, ist allein die Entscheidung, es zu wollen, ein großer Schritt. Sei stolz darauf, dass du deine Komfortzone verlassen willst – das ist schon die halbe Miete.

Sei dir bewusst, dass nicht jede Entscheidung sofort in die Tat umgesetzt werden muss. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um dich darauf vorzubereiten und feiere auch kleine Fortschritte.
Ja, es gibt auch Frauen, deren erste Solo-Wanderung direkt auf den Pacific Crest Trail führte. Lass dich von solchen Geschichten aber auf keinen Fall unter Druck setzen. Alles ist möglich, aber nichts ist Pflicht! Du allein bestimmst das Tempo deiner nun beginnenden Wanderkarriere. Dein eigenes Tempo ist entscheidend für den Erfolg!

10.

Dress for success

Okay, zugegeben, dieser Tipp ist etwas special und rührt eventuell daher, dass ich in meinem früheren Leben Modedesignerin war. ;-)

Ich liebe Wanderkleidung und ja, ich kaufe sie gerne! Wanderklamotten sind für mich wie ein Superwoman-Anzug. Wenn ich sie anziehe, weiß mein Körper, dass es gleich losgeht und er nun Großes leisten wird. Und um das zu spüren, muss ich mich in meiner Wanderbekleidung wohlfühlen und nein, da ist es mir egal, ob es die Softshelljacke „nur“ in Neonpink gibt oder in einer meiner Lieblingsfarben (magst du Pink, go for it!). Nicht falsch verstehe, Funktion geht vor, aber wenn die hübsch verpackt ist, geht echt mein verschrumpeltes Modeherz auf. Zu mindestens 80% gefällt mir das, was ich in meinem Outdoor-Schrank habe und ich freue mich jedes Mal, wenn der Tag kommt, an dem ich es endlich wieder anziehen und in meinen Lieblingsfarben durch den Wald und über die Berge streifen kann.

Und ja, das ist manchmal mit sehr viel Recherche und Suche verbunden. Aber es macht Spaß. Und auch das gehört zur Vorbereitung und zur Motivation, alleine loszuziehen.

Perfekt vorbereiten oder einfach anfangen?
Warum du nicht warten musst!

Ich hab vor paar Jahren mal eine Frau kennengelernt, die immer erzählte, dass sie schon sooo lange davon träumt, sich alleine auf den Weg zu machen… Ich traf sie immer bei Outdoor-Kursen, die ich über einen Zeitraum von zwei Jahren besuchte. Jedes mal sagt sie „ich möchte los, aber ich möchte mich gut vorbereiten“. Das waren Kurse wie „Pilzseminar für Anfänger“, „Überleben im Dschungel“, „Überleben in der Wüste“, „Tierische Notnahrung“ … ich möchte dazu zwei Dinge los werden:

Nochmals: Beginne klein!
Und: Du kannst dich nicht auf jede erdenkliche Situation vorbereiten! Das ist absolut unmöglich – aber du lernst mit der Zeit gelassener zu reagieren, sicherer zu reagieren. Jede Tour bereitet dich auf eine nächste Tour vor. Ich hab auch schon so viele Fehler unterwegs gemacht, viele passieren einem nur einmal … weil man aus ihnen lernt – so schnell stirbt es sich nämlich nicht! ;-)

Ich befürchte, dass man schnell tief gefangen sein kann in einem nie endenden Darauf-Muss-Ich-Mich-Noch-Vorbereiten–Wunsch oder -Zwang… und nie loskommt. Lieber weniger gut vorbereitet oder unperfekt und/oder leichtere Touren unternehmen, als nie zu starten und mit 89 zu denken „Hätte ich doch nur…“ – was übrigens meine persönliche Motivation ist.

!!! Das Schwierigste ist geschafft, wenn du auf dem Trail stehst !!!

Auch ich bin Schritt für Schritt in dieses Solo-Wandern hineingewachsen – und daran gewachsen. Mit jeder Wanderung traute ich mir mehr zu. Am Anfang war es nur der Jakobsweg, den ich gegangen bin, ein paar Jahre später bin ich schon in Nepal gewandert und noch ein bisschen später bin ich allein mit dem Zelt durch kalifornisches Bären- und Klapperschlangenland gewandert! Niemals (!!!), wirklich niemals hätte ich das in meiner ewigen „ich kann doch nicht alleine los und warte lieber auf Reisepartner:innen-Zeit“ gedacht. Und ich bin gespannt, was die nächsten Jahre bringen werden – ich habe so viele Touren im Kopf, die ich machen möchte und auch wenn ich sie mir jetzt vielleicht noch nicht zutraue, weiß ich, dass auch für diese Touren irgendwann die Zeit kommen wird.

Ich werde so oft gefragt, wie ich es „schaffe“, allein loszuziehen, mich zu trauen. Mach dir bitte klar, dass das Schwierigste der erste Schritt ist! Das Größte ist geschafft, wenn du auf dem Weg zum Trail bist! Die größte Anstrengung ist, sich zu sagen: „Ich mache das jetzt!“ (und es dann wirklich zu tun). Dieser erste Schritt ist immer wieder eine kleine Herausforderung, aber es wird leichter. Mit der Zeit werden die Gedanken, Bedenken, Sorgen und Ängste weniger und man „tut es einfach(er)“.

Einer meiner Lieblingssprüche ist übrigens der folgende:

"
Mutig sein bedeutet nicht,
keine Angst zu haben,
sondern es trotzdem zu wagen.
"

Allein in die Wildnis. Auf dem PCT in Kalifornien und in der heimischen Lüneburger Heide.

Auf in dein erstes Solo-Abenteuer! – Happy Allein wandern

So, nun hoffe ich, dass diese Tipps dir helfen, deine Bedenken zu überwinden, dir den Mut und den letzten kleinen Schubs geben, um den Schritt in dein erstes Solo-Wanderabenteuer zu wagen. Denke daran: Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt. Und dieser Schritt kann der Anfang einer Freiheit sein, die dich bereichert und stärkt. Loslaufen musst du allerdings selbst…

Also los, worauf wartest du noch?

Hast du noch Bedenken? Oder hast du bereits den ersten Schritt geschafft und möchtest darüber berichten?
Schreib mir gerne in den Kommentaren! Ich freue mich von dir zu lesen.

So glücklich macht allein wandern…(Bolivien & Kanaren, Spanien)

Weiterführende Links

Du möchtest mehr über meine Anfänge als Solo-Wanderin erfahren?

Die ganze Geschichte von meiner ersten Wanderung allein auf dem Dingle-Way in Irland findest du hier.
➤ Und wie ich überhaupt das Wandern für mich entdeckte (damals noch zusammen mit einer Freundin), erzähle ich in diesem kleinen „Über-mich“-Bericht.

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